Geschichte
Im Mittelalter beherbergten die Klöster die wichtigsten Werkstätten des Gold- und Silberschmiedehandwerks. Für die in den Klosterwerkstätten des Frühmittelalters hergestellten Werkstücke war eine spezielle Kennzeichnung nicht notwendig, erst mit der Entwicklung der Städte und den dort entstandenen selbständigen Werkstätten des Goldschmiedehandwerks waren spezielle Kontrollmechanismen notwendig geworden. Seit dem Mittelalter erlebte die Goldschmiedekunst einen ungeahnten Aufschwung, in der Kunstfertigkeit wie auch im theoretischen Wissen. Darin begründet sich auch die hohe gesellschaftliche Wertschätzung dieses Berufsstandes, war der Goldschmied meistens auch zugleich Maler, Bildhauer oder Graveur. Dies führte zur Einführung von Meistermarken und Beschauzeichen der Städte zur Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle. Diese mit gehärteten Punzen (aus Eisen) in die fertigen Gegenstände eingeschlagenen Stempelzeichen identifizieren seit dieser Zeit den Meister bzw. die Werkstatt eines Meisters. In diesem Sinne ist das Meisterzeichen keine Signatur des Meisters/ Künstlers, sondern bezeichnet die Werkstatt, in der das Stück gearbeitet wurde, unabhängig ob es vom Meister allein oder Gesellen gearbeitet wurde.
Die Meisterzeichen weisen in der Regel die Initialen der Gold- und Silberschmiede auf, seltener sind rein geometrische Formen, wie sie vermehrt in der Renaissance verwendet wurden. Nachfolgend ein Überblick über die in unserer Innung verwendeten Meistermarken.